Newsletter 2018

Ausgabe Nr. 4. Dezember 2018

Gerne wünschen wir unseren Patientenkollegen ein ruhiges, besinnliches Weihnachtsfest und die Kraft zum Ertragen der Krankheit, zum Sammeln und Hinterfragen aller verfügbaren Informationen und zu selbstverantwortlichen Entscheiden zur eigenen Gesundheit.

Mit unseren besten Wünschen

Europa Uomo Schweiz

 

 

 

Ausgabe Nr. 9. November 2018

Midlife PSA-Werte sagen Krebsrisiko voraus

Die mittleren (Median) PSA-Werte liegen lt. einer Studie mit schwarzen (weisse Männer haben gleiche Werte) Männern von 2002-2009 wie folgt:

40 – 49 Jahre  PSA 0.72          wovon 90 % <= PSA 1.68        höhere Werte = hohes Krebsrisiko

50 – 54 Jahre  PSA 0.80          wovon 90 % <= PSA 1.85        höhere Werte = hohes Krebsrisiko

55 – 59 Jahre  PSA 0.94          wovon 90 % <= PSA 2.73        höhere Werte = hohes Krebsrisiko

60 – 64 Jahre  PSA 1.03          wovon 90 % <= PSA 3.33        höhere Werte = hohes Krebsrisiko

https://www.europeanurology.com/article/S0302-2838(18)30627-4/fulltext

Ausgabe Nr. 8. Oktober 2018

Prostatakrebs mit diagnostiziertem, mittlerem Risiko kann Krebs mit tiefem Risiko sein

Männer mit diagnostiziertem „mittlerem Risiko“ aus der Untergruppe GG1, d.h. PSA-Wert 10-15 und PSA-Dichte <= 0.15 hatten kein erhöhtes Risiko, wie im „mittleren Risiko“ definiert (GG2, d,h, PSA 10-15 oder PSA-Dichte >= 0.15; bedeutet, dass Männer mit grossem Prostatavolumen einen Vorteil haben.

 

Salari K, Kupperman D, Preston M, et al. Active surveillance is a viable option for men with borderline low-risk prostate cancer. J Urol. 2017;197(4):e1052-e1053. https://www.jurology.com/article/S0022-5347(17)33894-6/abstract

Zlatev D, Salari K, Kupperman D, et al. Prognostic impact of increased prostate-specific antigen density in men on active surveillance for prostate cancer. Presented at AUA New England Section 2018. Hartford, CT. http://meeting.neaua.org/abstracts/2018/70.cgi

 

 

Prostatektomie plus Bestrahlung ist besser als Bestrahlung plus Hormonentzug

Die SEER-Daten besagen, dass diese Therapie das Überleben verbessert.

Radical Prostatectomy With Adjuvant Radiotherapy vs Radiotherapy Plus ADT in Advanced Prostate Cancer

Ausgabe Nr. 7. September 2018

Eine Studie fand heraus, dass Patienten,die eine Prostatektomie mehr als 6 Monate verzögerten,ein doppelt so hohes Risiko für ein Rezidiv hatten.

https://www.renalandurologynews.com/prostate-cancer/prostate-cancer-recurrence-risk-high-with-delayed-treatment/article/816395/?utm_source=newsletter&utm_medium=email&utm_campaign=run-spotlight-20181204&cpn=uro_all&hmSubId=d1PGWU1AZwI1&NID=&mpweb=1323-26278-922184 

 

Rezidiv nach Postatektomie

30 % der Männer erfahren nach einer Prostatektomie ein Rezidiv. Dies ist eine Folge von nicht in allen Operationsorten praktizierter Schnittrandkontrolle bei laufender Operation. Der Prostatakrebs ist zumeist multifokal, d.h. nicht auf einen Punkt fixiert und zumeist in peripheren Bereichen angesiedelt. Daher muss oft gewählt werden zwischen der Verletzung des unteren Schliessmuskels und der Krebslokalisation. Wird der Krebs durchschnitten tragen die Schnittränder noch Krebszellen. Diese findet der Pathologe, wenn er konsultiert wird. Um nun den Schliessmuskel besser schützen zu können untersucht die SSPORT-Studie die anschliessende Anwendung von Hormonentzugsmedikamenten zusammen mit einer Bestrahlung der Prostataumgebung inkl. der Lymphknoten. Viel versprechende erste Ergebnisse wurden an der ASTRO-Tagung 2018 präsentiert.

https://www.astro.org/ASTRO/media/ASTRO/News%20and%20Publications/Press%20Kits/PDFs/PollackNewsBriefingSlides.pdf

 

Neues Hormonentzugsmedikament

Gegen Ende dieses Jahres brachte Janssen ein neues Medikament zur Hormon-Rezeptoren-Blockade auf den Markt. Die EMA hat das Produkt geprüft und zur Zulassung an die EUC weitergeleitet. Swissmedic wird das Produkt im Verlaufe des Jahres 2019 voraussichtlich freigeben. Der Nutzen liegt in einer signifikanten Verzögerung der Entstehung von Metastasen.

https://www.businesswire.com/news/home/20181116005228/en/Janssen-receives-positive-CHMP-opinion-ERLEADA%E2%84%A2-apalutamide

Ausgabe Nr. 6. August 2018

Kürzere äussere Bestrahlung gegen Prostatakrebs?

Diese minimalinvasive (stereotactic) Magnetresonanztomographie ist eine normale Bestrahlung von aussen (MRI). Eine spezielle Variante verwendet eine stärkere Strahlungsdosis als die normalen Geräte. Die Anwendung basiert auf der Tatsache, dass Prostatakrebszellen sehr empfindlich sind auf höhere, zusammenhängende Bestrahlungsmengen. Das gesunde Gewebe hingegen hat den Grenzwert bei der Gesamtmende (Grey) der Bestrahlung. Der Vorteil liegt in der Verkürzung der Behandlungsdauer von 8-9 auf 1,5 Wochen.

Read more in the press release and in the abstract of the study:
https://www.eurekalert.org/pub_releases/2018-10/asfr-mwl102118.php
https://www.redjournal.org/article/S0360-3016(18)31271-9/abstract

 

Lokale Radiotherapie verbessert das Überleben und produziert wenig Nebenwirkungen bei Patienten mit metastasierendem Prostatakrebs

Forscher fanden auf Grund von Studien heraus, dass lokale Radiotherapie der Prostata das Überleben und die Lebensqualität von Patienten mit metastasierendem Prostatakrebs gegenüber von Patienten mit Standardtherapie verbessert. Trotzdem versterben leider die meisten Patienten mit metastasierendem Prostatakrebs innerhalb von ca. 5 Jahren. Die Forscher versuchen das zu verbessern.

The findings were announced at the ESMO conference in Munich last weekend (see press release below) and published simultaneously in The Lancet (see link below):  
https://www.esmo.org/Press-Office/Press-Releases/STAMPEDE-prostate-cancer-radiotherapy-Parker?hit=ehp
https://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(18)32486-3/fulltext

The attached newspaper report from the London Times was published on 22 October:
https://www.thetimes.co.uk/edition/news/monumental-prostate-cancer-breakthrough-g5xtjd25g

 

Testosteronersatz-Therapie ist sicher auch bei Prostatakrebs?!

Eine Testosteron-Ersatz-Therapie erhöht das Risiko eines Rezidiv bei radikal operiertem Prostatakrebs nicht. Sie erhöht auch die Progressionsrate bei «Aktiver Überwachung» (Activ Surveillance) lt. der amerikanischen urologischen Gesellschaft nicht. Forscher präsentierten diese Ergebnisse an der Jahresveranstaltung der amerikanischen Urologen in San Francisco. Zitat: Seit Generationen fürchteten die Urologen den Männern eine Testosteron-Ersatz-Therapie anzubieten, weil sie geleert wurden, dass Testosteron «Öl ins Feuer» giesse. Heute wissen wir, dass diese These so nicht aufrechterhalten werden kann.

Read the report at Renal & Urology News:
https://www.renalandurologynews.com/aua-2018-coverage/testosterone-replacement-therapy-safe-for-prostate-cancer-patients/article/767232/

Read more reports from the AUA 2018 conference:
https://www.renalandurologynews.com/aua-2018-coverage/section/8166/

Ausgabe Nr. 5, Juli 2018

Thrombosen, oft vernachlässigte Nebenwirkung bei Krebs

Obwohl seit über 150 Jahren bekannt, ist es Tatsache, dass ein Tumor die Verklebung von Blutplättchen fördert und damit tumorartabhängig das Risiko einer Thrombose (Verstopfung von Arterien) zwischen ca. 10 – 30 % erhöht. Mit hohem Risiko behaftet sind vor allem Patienten mit Magen-, Bauchspeicheldrüsen-, Gehirn-, Nieren-, Eierstock- und (bestimmten) Blutkrebsarten. Dazu muss man wissen, dass diese Verstopfung je nach der Lage im Körper anders benannt wird: z.B. (Lungen-)Embolie, (Herz-)Infarkt, Thrombose in den Gliedern, usw.. Die Gefässverstopfung durch Blutgerinnsel ist damit die Haupt-Todesursache aufgrund von diversesten Nebenursachen. Bei Krebspatienten ist dies die zweithäufigste Todesursache. Nach einer ersten Thrombose steigt das Risiko von Folgethrombosen stark.

Aktuell macht die Europäische Krebspatienten-Organisation ECPC, Brüssel, eine Umfrage zu diesem Thema und versucht die Beweislage, bzw. das Risiko genauer abzuschätzen.

Achten Sie auf:

  • Schwellungen in den Gliedern
  • Schmerzen und Spannungsgefühl in den Gliedern
  • Bläuliche Verfärbung der Haut
  • Gefühl der Wärme und Schwere in den Gliedern

Rufen Sie Ihren Arzt bei:

  • Benommenheit/Schwindel
  • Unerklärlicher Atemnot
  • Unregelmässigem Herzschlag
  • Schmerzen in der Brust (insbesondere beim Atmen)
  • Blutiger Husten

Therapie: Medikamente zur Blutgerinnungsverzögerung

Vorbeugung: ausreichende Bewegung, mind. 2 l trinken, Kompressionsstrümpfe, Rauchen minimieren.

http://www.risiko-thrombose.de/

PSA, was (M)an dazu wissen muss!

Eine Problemlösung:

Die aktuell laufend verbesserte bildgebende Diagnose (MRI) macht eine Erkennung und Lokalisierung des Tumors besser und kann auch die zur Absicherung der Tumordiagnose notwendigen Biopsien massiv reduzieren. Dies weil die gewonnen Bilder erlauben Gewebe am Ort des Tumors zu entnehmen (Biopsie).

Die Krankenkassen sollen fest zu folgender Haltung wechseln:

  1. PSA-Messung und Abtastung durch den After bei Gesunden nur als Abklärungsauslöser (durch Hausarzt)
  2. MRI zur Abklärung
  3. Biopsie anhand der MRI-Bilder am Ort des möglichen Tumors
  4. Abklärung und Therapie nur in zertifizierten Prostatakrebs-Kompetenzzentren: Grund: höchst mögliche Diagnose-, Therapieentscheid- und Therapiedurchführungsqualität inkl. klarer und transparenter Kontrolle bei „Aktiver Überwachung“

ANAMACAP, France, Roland Munz, Präsident der zentralen französischen Patientenorganisation

Ausgabe Nr. 6. August 2018

Kürzere äussere Bestrahlung gegen Prostatakrebs?

Diese minimalinvasive (stereotactic) Magnetresonanztomographie ist eine normale Bestrahlung von aussen (MRI). Eine spezielle Variante verwendet eine stärkere Strahlungsdosis als die normalen Geräte. Die Anwendung basiert auf der Tatsache, dass Prostatakrebszellen sehr empfindlich sind auf höhere, zusammenhängende Bestrahlungsmengen. Das gesunde Gewebe hingegen hat den Grenzwert bei der Gesamtmende (Grey) der Bestrahlung. Der Vorteil liegt in der Verkürzung der Behandlungsdauer von 8-9 auf 1,5 Wochen.

Read more in the press release and in the abstract of the study:
https://www.eurekalert.org/pub_releases/2018-10/asfr-mwl102118.php
https://www.redjournal.org/article/S0360-3016(18)31271-9/abstract

 

Lokale Radiotherapie verbessert das Überleben und produziert wenig Nebenwirkungen bei Patienten mit metastasierendem Prostatakrebs

Forscher fanden auf Grund von Studien heraus, dass lokale Radiotherapie der Prostata das Überleben und die Lebensqualität von Patienten mit metastasierendem Prostatakrebs gegenüber von Patienten mit Standardtherapie verbessert. Trotzdem versterben leider die meisten Patienten mit metastasierendem Prostatakrebs innerhalb von ca. 5 Jahren. Die Forscher versuchen das zu verbessern.

The findings were announced at the ESMO conference in Munich last weekend (see press release below) and published simultaneously in The Lancet (see link below):  
https://www.esmo.org/Press-Office/Press-Releases/STAMPEDE-prostate-cancer-radiotherapy-Parker?hit=ehp
https://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(18)32486-3/fulltext

The attached newspaper report from the London Times was published on 22 October:
https://www.thetimes.co.uk/edition/news/monumental-prostate-cancer-breakthrough-g5xtjd25g

 

Testosteronersatz-Therapie ist sicher auch bei Prostatakrebs?!

Eine Testosteron-Ersatz-Therapie erhöht das Risiko eines Rezidiv bei radikal operiertem Prostatakrebs nicht. Sie erhöht auch die Progressionsrate bei «Aktiver Überwachung» (Activ Surveillance) lt. der amerikanischen urologischen Gesellschaft nicht. Forscher präsentierten diese Ergebnisse an der Jahresveranstaltung der amerikanischen Urologen in San Francisco. Zitat: Seit Generationen fürchteten die Urologen den Männern eine Testosteron-Ersatz-Therapie anzubieten, weil sie geleert wurden, dass Testosteron «Öl ins Feuer» giesse. Heute wissen wir, dass diese These so nicht aufrechterhalten werden kann.

Read the report at Renal & Urology News:
https://www.renalandurologynews.com/aua-2018-coverage/testosterone-replacement-therapy-safe-for-prostate-cancer-patients/article/767232/

Read more reports from the AUA 2018 conference:
https://www.renalandurologynews.com/aua-2018-coverage/section/8166/

Ausgabe Nr. 5, Juli 2018

Thrombosen, oft vernachlässigte Nebenwirkung bei Krebs

Obwohl seit über 150 Jahren bekannt, ist es Tatsache, dass ein Tumor die Verklebung von Blutplättchen fördert und damit tumorartabhängig das Risiko einer Thrombose (Verstopfung von Arterien) zwischen ca. 10 – 30 % erhöht. Mit hohem Risiko behaftet sind vor allem Patienten mit Magen-, Bauchspeicheldrüsen-, Gehirn-, Nieren-, Eierstock- und (bestimmten) Blutkrebsarten. Dazu muss man wissen, dass diese Verstopfung je nach der Lage im Körper anders benannt wird: z.B. (Lungen-)Embolie, (Herz-)Infarkt, Thrombose in den Gliedern, usw.. Die Gefässverstopfung durch Blutgerinnsel ist damit die Haupt-Todesursache aufgrund von diversesten Nebenursachen. Bei Krebspatienten ist dies die zweithäufigste Todesursache. Nach einer ersten Thrombose steigt das Risiko von Folgethrombosen stark.

Aktuell macht die Europäische Krebspatienten-Organisation ECPC, Brüssel, eine Umfrage zu diesem Thema und versucht die Beweislage, bzw. das Risiko genauer abzuschätzen.

Achten Sie auf:

  • Schwellungen in den Gliedern
  • Schmerzen und Spannungsgefühl in den Gliedern
  • Bläuliche Verfärbung der Haut
  • Gefühl der Wärme und Schwere in den Gliedern

Rufen Sie Ihren Arzt bei:

  • Benommenheit/Schwindel
  • Unerklärlicher Atemnot
  • Unregelmässigem Herzschlag
  • Schmerzen in der Brust (insbesondere beim Atmen)
  • Blutiger Husten

Therapie: Medikamente zur Blutgerinnungsverzögerung

Vorbeugung: ausreichende Bewegung, mind. 2 l trinken, Kompressionsstrümpfe, Rauchen minimieren.

http://www.risiko-thrombose.de/

PSA, was (M)an dazu wissen muss!

Eine Problemlösung:

Die aktuell laufend verbesserte bildgebende Diagnose (MRI) macht eine Erkennung und Lokalisierung des Tumors besser und kann auch die zur Absicherung der Tumordiagnose notwendigen Biopsien massiv reduzieren. Dies weil die gewonnen Bilder erlauben Gewebe am Ort des Tumors zu entnehmen (Biopsie).

Die Krankenkassen sollen fest zu folgender Haltung wechseln:

  1. PSA-Messung und Abtastung durch den After bei Gesunden nur als Abklärungsauslöser (durch Hausarzt)
  2. MRI zur Abklärung
  3. Biopsie anhand der MRI-Bilder am Ort des möglichen Tumors
  4. Abklärung und Therapie nur in zertifizierten Prostatakrebs-Kompetenzzentren: Grund: höchst mögliche Diagnose-, Therapieentscheid- und Therapiedurchführungsqualität inkl. klarer und transparenter Kontrolle bei „Aktiver Überwachung“

ANAMACAP, France, Roland Munz, Präsident der zentralen französischen Patientenorganisation

Ausgabe Nr. 4, Juli 2018

Verbesserte Früherkennung

Biparametrische Magnet-Resonanz Tomographie (bpMRI) verbessert die Früherkennung von signifikantem Prostatakrebs und reduziert die Überdiagnose und unnötige Bipsien. Es ist kein Kontrastmittel nötig. Das bpMRI ist zudem schneller als das normale MRI (15 gegen 40 Min).
2018 The Society and College of Radiographers

» https://www.renalandurologynews.com/prostate-cancer/biparametric-mri-improves-detection-of-significant-pca/article/771962/

Prostatakrebs-Früherkennung mit PSA in Frankreich Roland Munz, 2018

Vor der Entdeckung des PSA-Bluttests (Wang 1979) war die Früherkennung nur möglich über DRU, d,h. die digitale, rektale Abtastung der Prostata. Weil unangenehm für Patient und Hausarzt, wurden die Männer zumeist erst im metastasierten Stadium diagnostiziert. Dies führte für die betroffenen Männer zu einem äusserst schmerzhaften Tod.

Seit 1990 wurden in den USA PSA-Screening-Kampagnen gestartet, sehr viele aggressive Prostatakrebse entdeckt und nach Therapie die Todesraten massiv gesenkt.

Nach einigen Jahren, es gab weniger aggressive Prostatakrebse, wurden auch weniger-aggressive Krebse operiert. Dies führte zu Übertherapie und unnötigen Biopsien, insbesondere auch, weil Strategien zur besseren Unterscheidung zu weniger aggressiven Krebsvarianten fehlten.

2012 bemerkte die US Preventive Services Task Force, während das PSA-Screening erfolgreich weiterlief, dass der Schaden der radikalen Prostatektomie grösser sein kann als der Nutzen unter Berücksichtigung des Ergebnisses auf die Lebensqualität. Zur Überraschung von Patienten und Doktoren entschied die genannte Task Force die Empfehlung zum PSA-Test zu stoppen. Aufgrund der Erfahrung der Vergangenheit ist zwingend nach einer Zeitlücke wieder mit vielen Männern mit Spätdiagnosen und voraussichtlich metastasierendem Krebs zu rechnen. Das kann es nicht sein!
Unter dem Eindruck dieser drastischen Erkenntnis überarbeitete die genannte US Task Force ihre fehlerhaften Richtlinien. Andere Länder folgten, nicht aber Frankreich. Trotzdem wird in Frankreich, wenn auch eher individuell, weiter getestet.

In der Schweiz ist es ähnlich. Die Urologen sind sich der Situation bewusst, haben aber Ihr Wissen noch nicht an die Hausärzte weitergegeben. EUS fordert, dass dies umgehend geschieht.

Zu beachten ist, dass die Urologen seit ca. 2015 Strategien zur Unterscheidung von weniger aggressiven Krebsen entwickelt haben. So wurde die 10stufige Gleason-Skala auf eine 5-stufige Skala mit ganz klarer Risikobewertung umgestellt. Zudem wurde die *Aktive Überwachung“ eingeführt und damit mögliche Übertherapie vermindert.

Ausgabe Nr. 3, Juni 2018

Toocad – neue Therapie für Prostatakrebs mit geringer Aggression

Bei Toocad (Name in Deutschland) oder VTP in den englischen Sprachbereich, handelt es sich um das Verfahren, das als Lichttherapie aus Israel kürzlich durch die Schweizer Presse ging. Hierzu wird ein Medikament gespritzt, das vor Ort in der Prostata durch Laserlicht aktiviert wird und die Krebszellen ohne Nebenwirkungen zerstört. Das Verfahren ist durch die Europäische Medizin-Agentur (EMA), aber noch nicht durch die Swissmedic, zugelassen. Die Erfolgsquote liegt bei ca. 50 % und ist sehr gut!

Ausgabe Nr. 2, April 2018

Radikale Prostatakrebsoperationen mit/ohne Da Vinci in der Schweiz

Aufgrund von ca. 12 Prostatakrebszentren und ca. 600 Prostatektomien werden die Minimalzahlen zur Qualitätsabsicherung (Erfahrung der Operateure) in der Schweiz nur knapp erreicht. Die von europäischer Seite vorgeschlagene Anzahl von 100 Operationen (Zertifizierungskriterium) pro Operateur und/oder Team werden in den wenigsten Zentren der Schweiz erreicht und wurden daher auf 50 oder weniger reduziert.
Zudem erfolgt in keinem Schweizer Zentrum (auch in nur wenigen ausländischen Zentren) eine sofortige Schnittrandkontrolle zur Absicherung der vollständigen Krebsentfernung. Wird der Krebs nur angeschnitten, wächst er weiter und bildet zumeist sofort Metastasen. EUS fordert das BAG auf zu reagieren und die Zahl der Zentren zu reduzieren und eine Schnittrandkontrolle bei laufender Operation zu ermöglichen.

Darum motivieren wir die Bevölkerung zur Früherkennung und damit zur frühen, oft fast nebenwirkungslosen Therapie. Es soll zum richtigen Zeitpunkt therapiert und die Zeit der aktiven Überwachung „Active Surveillance“ nach Möglichkeit genutzt werden.

Originaltext d.: Patients with Prostate, Other Urological Cancers Are 5 Times More Likely to Commit Suicide, Prostate Cancer News Today

Sogar wenige Minuten Bewegung pro Tag sollen vor Herzerkrankungen und Diabetes schützen können

The PURE-Studie
Ergebnis: Bereits ein Mindestmaß an körperlicher Aktivität kann die schlimmsten Folgewirkungen der Adipositas mildern und im günstigsten Fall sogar verhindern. Schon nach wenigen Wochen ist mit einem deutlich verbesserten Muskelstoffwechsel, einer erhöhten Elastizität der Gefäße und einer wieder gesteigerten diastolischen Herzfunktion zu rechnen.
Darum motivieren wir die Bevölkerung zur mässigen, angepassten körperlichen Bewegung.
Zu den immer wieder diskutierten Fragen zählt jedoch, wie intensiv die Bewegung sein sollte, wie viele Minuten oder Stunden pro Tag oder Woche notwendig sind. Nach Angaben des Münchener Sportmediziners Martin Halle müssen es nicht täglich 30 Minuten sein, die schwitzend auf einem Fahrrad oder Laufband verbracht werden. Halle: „Ich bin ganz allgemein davon überzeugt, dass die meisten Ratschläge und Regeln für eine gesunde Lebensführung an den Lebensrealitäten unserer Patienten vorbeigehen. Der Effekt ist bekannt: Weil dreimal in der Woche je 30 Minuten zu joggen für die meisten Menschen nicht praktikabel ist, lassen es die meisten letztlich ganz sein“, so der Sportmediziner. Dass Bewegungseinheiten mindestens 30 Minuten dauern müssten, gelte in den meisten Fitnessprogrammen und Präventionsanleitungen als eiserne Regel. Halle: „Es ist aber höchste Zeit, mit diesem verbreiteten Irrtum aufzuräumen.“
Originaltext d.: The effect of physical activity on mortality and cardiovascular disease in 130 000 people from 17 high-income, middle-income, and low-income countries: The PURE study, The Lancet, Referenz: Deutsche Gesellschaft für Kardiologie.

Ausgabe Nr. 1, April 2018

Risikofaktoren bei US-Hodenkrebs Überlebenden

Untersucht wurden ca. 700 Patienten mit HK-Diagnose vor Alter 55.

Ergebnis: Das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen mit metabolischem Syndrom (erhöhtes Risiko für abdominelle Fettleibigkeit, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen, Insulinresistenz (was Altersdiabetes auslöst), erhöhte Cholesterinwerte) steigt nach Chemo-Therapie.

Zusammenfassung: Lebenstil, Bewegung, Ernährung und Suchtmittelverbrauch anpassen

Originaltext s.: Clinical and Genetic Risk Factors for Adverse Metabolic Outcomes in North American Testicular Cancer Survivors

Testosteron-Therapie bei Testosteronmangel

Untersucht wurden Daten der Mayo Klinik und weitere Datenquellen

Ergebnis: Die Hauptrisiken von Testosteronmangel sind: kardiovaskuläre Leiden, Unfruchtbarkeit. Daher ist eine umsichtige, ärztlich abgestützte Behandlung dringlich. Für den Einsatz bei diagnostiziertem Prostatakrebs und vorhandenen kardiovaskulären Problemen ist zusätzliche Vorsicht und ärztliche Spezialerfahrung geboten, grundsätzlich ist der Einsatz aber umstritten. Die Datenmenge und Datenqualität dazu ist noch gering.

Nebenwirkungen von Testosteronmangel: Leistungs- und Muskelabbau, psychologische Unstabilität, usw.

Originaltext d.: Evaluation and Management of Testosterone Deficiency, The Journal of Urology

Suizidrate nach Prostata-, Blasen-, Nierenkrebs-Diagnose 5 x höher

Breite englische Überwachungsstudie

Ergebnis: Die Suizidrate ist 5 mal höher, insbesondere bei urologischen, bzw. Männerkrebsarten. Auch die Rate der umgesetzten Suizide ist deutlich höher.

Darum motivieren wir die Bevölkerung zur Früherkennung und damit zur frühen, oft fast nebenwirkungslosen Therapie. Es soll zum richtigen Zeitpunkt therapiert und die Zeit der aktiven Überwachung „Active Surveillance“ nach Möglichkeit genutzt werden.

Originaltext d.: Patients with Prostate, Other Urological Cancers Are 5 Times More Likely to Commit Suicide, Prostate Cancer News Today

Sogar wenige Minuten Bewegung pro Tag sollen vor Herzerkrankungen und Diabetes schützen können

The PURE-Studie

Ergebnis: Bereits ein Mindestmaß an körperlicher Aktivität kann die schlimmsten Folgewirkungen der Adipositas mildern und im günstigsten Fall sogar verhindern. Schon nach wenigen Wochen ist mit einem deutlich verbesserten Muskelstoffwechsel, einer erhöhten Elastizität der Gefäße und einer wieder gesteigerten diastolischen Herzfunktion zu rechnen.

Darum motivieren wir die Bevölkerung zur mässigen, angepassten körperlichen Bewegung.

Zu den immer wieder diskutierten Fragen zählt jedoch, wie intensiv die Bewegung sein sollte, wie viele Minuten oder Stunden pro Tag oder Woche notwendig sind. Nach Angaben des Münchener Sportmediziners Martin Halle müssen es nicht täglich 30 Minuten sein, die schwitzend auf einem Fahrrad oder Laufband verbracht werden. Halle: „Ich bin ganz allgemein davon überzeugt, dass die meisten Ratschläge und Regeln für eine gesunde Lebensführung an den Lebensrealitäten unserer Patienten vorbeigehen. Der Effekt ist bekannt: Weil dreimal in der Woche je 30 Minuten zu joggen für die meisten Menschen nicht praktikabel ist, lassen es die meisten letztlich ganz sein“, so der Sportmediziner. Dass Bewegungseinheiten mindestens 30 Minuten dauern müssten, gelte in den meisten Fitnessprogrammen und Präventionsanleitungen als eiserne Regel. Halle: „Es ist aber höchste Zeit, mit diesem verbreiteten Irrtum aufzuräumen.“

Originaltext d.: The effect of physical activity on mortality and cardiovascular disease in 130 000 people from 17 high-income, middle-income, and low-income countries: The PURE study, The Lancet, Referenz: Deutsche Gesellschaft für Kardiologie

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